Im Mai 2018 zeigt die Filmreihe homochrom diese hinreißende romantische Sommerkomödie über eine Französin, die nicht weiß, wie sie die Richtige für sich gewinnen soll:
VERRÜCKT NACH CÉCILE
(F 2017, 86 min, Regie: Océane Michel & Cyprien Vial, OmU, FSK 6)
Wer wäre nicht verrückt nach ihr?
Sa 19/05/18, 19:20, Filmforum NRW, Köln
So 20/05/18, 18:30, Schauburg, Dortmund
Mi 23/05/18, 20:30, Astra, Essen
Das Leben der Osteopathin Océanerosemarie (Regisseurin Océane Michel) kommt kaum ins Wanken, als ihre Freundin Fantine (Laure Calamy) Arbeit in einer anderen Stadt bekommt und die Beziehung beendet. Ohnehin unterstellt sie Océanerosemarie, dass sie schon längst eine neue hat. Tatsächlich hält sie auf der nächsten Party auch schon wieder Ausschau nach Frauen. Aber es sticht ein wenig, dass es diese Party ist, auf der schwule Freunde ihre Hochzeitspläne und Océans beste Freunde Sonia (Sophie-Marie Larrouy) und Ludo (Grégory Montel) ihre Schwangerschaft bekanntgeben. Auf privaten Alleingängen bei den gemeinsamen Joggingrunden stürzt sich Océanerosemarie buchstäblich auf eine Yoga-Praktizierende. Von da an ist für sie klar: Die schüchterne, vorsichtige Fotografin Cécile (Alice Pol) ist die eine, die Richtige! Nur wie soll sie Cécile davon überzeugen, mit dieser Familie samt Mutter Babouchka (Michèle Laroque), all den Ex-Freundinnen und ihrem exzessiven Ausgehverhalten?
Eine sommerleichte, unterhaltsame romantische Komödie von und für Lesben, wie man sie sich wünscht, das ist VERRÜCKT NACH CÉCILE aus Frankreich. Der Film transportiert auf jeder Ebene den quirlig-charmanten Charakter der offen lesbischen Comedienne Océane Michel alias Océanerosemarie alias Oshen ("Madame Aurora und der Duft von Frühling"). Sie wurde bekannt durch ihre Ein-Frau-Show "La Lesbienne invisible". In Zusammenarbeit mit ihrem Ko-Autoren und Ko-Regisseur Cyprien Vial inszeniert sie sich – nicht unähnlich zu Doris Day – mit dem lockeren Charme einer selbstbewussten, modernen Frau, die sich in Dingen homosexueller Liebe etwas tollpatschig anstellt. Solch schöne und harmlose romantische Komödien, in der es einfach nur um eine Romanze normaler Frauen geht, sind selten und kostbar. Hier gibt es kein Homo-Drama, keine Heteroausflüge, keine Gewalt, einfach nur süße, schmerzhafte, große Liebe. Erinnert auch entfernt an Shakespeares "Viel Lärm um nichts". Euer neuer lesbischer Wohlfühlfilm?
Michèle Laroque, die Océanerosemaries Mutter spielt, ist bekannt durch queere Filme wie "Mein Leben in Rosarot", "Ein Mann sieht rosa" und "Auch Männer mögen's heiß!", für den sie für ihren César nominiert wurde.
In einer wichtigen Nebenrolle ist César-Gewinner Isaach De Bankolé zu sehen, der durch Filme wie "Die Kunst einen Neger zu lieben, ohne müde zu werden", "Ghost Dog - Der Weg des Samurai", "James Bond 007 - Casino Royale" und "Black Panther" bekannt wurde.
Den Filmschnitt hat Anny Danché übernommen, nachdem sie bereits "Coco Chanel & Igor Stravinsky", "Le Mac - Doppelt knallt's besser" und "Männer und die Frauen" geschnitten hat.
In einer Schlüsselszene des Films wird die queere Indie-Hymne "Deceptacon" von der Riot-Grrrl-Band Le Tigre (QUEERCORE) verwendet.