Das 6. Filmfest homochrom präsentiert diese großartige Doku über Irlands wichtigste und eloquenteste Drag-Queen, die auch beim Homoehe-Referendum in vorderster Reihe stand:
THE QUEEN OF IRELAND (Deutschland-Premiere)
(IRL 2015, 86 min, Regie: Conor Horgan, mit dt. Untertiteln)
Gewinner des langen Chromie
Irlands Stimme für Akzeptanz und Homoehe.
Do 13/10/16, 17:40, Filmforum NRW, Köln
Fr 21/10/16, 17:35, Schauburg Dortmund
"Dies ist solch ein freudiger Film, der es so verdient, vom Rest der Welt gesehen zu werden." – volle 10 Sterne von Queerguru
Rory O'Neill stammt aus der kleinen irischen Marktstadt Ballinrobe und fühlte sich schon immer anders. Es besuchte ein Kunsthochschule und es zog ihn in die Großstädte. Aber seine Drag-Figur Panti Bliss wurde nicht etwa in Dublin geboren, sondern im weit entfernten Japan. Und wie es Rorys Art ist, bezeichnet er Panti selbstironisch als "gigantische Cartoon-Frau". Er blieb fünf Jahre in Asien und ging mit Cyndi Lauper auf Tour. Als Rory 1995 nach Dublin zurückkehrte, wollte er eigentlich weiter nach Paris, aber er blieb wegen der aufblühenden Clubszene. Noch im selben Jahr sprach er ganz offen im irischen Radio über seine HIV-Infektion. Von 1996 bis 2012 moderierte Panti den Alternativ-Miss-Irland-Schönheitswettbewerb, spielt Theater und eröffnete 2007 die Pantibar. 2014 kam es dann zum "Pantigate", als er beim Staatssender RTÉ einige Journalisten als homophob bezeichnet. RTÉ kaufte sich bei den namentlich Genannten aus der Verantwortung, was sogar im Europäischen Parlament diskutiert wurde. Erste weltweite Aufmerksamkeit bekam eine Rede Pantis im Abby Theatre. Aber Pantis größter Moment kam mit dem historischen Homoehe-Referendum, für das sie in erster Reihe stand.
"Conor Horgans triumphale Doku webt sich geschickt durch den monumentalen Moment sozialer Historie, ohne den/die Protagonist/in aus den Augen zu verlieren." – volle 5 Sterne von The Irish Times
Warum THE QUEEN OF IRELAND auch Deutschland inspirieren wird:
Panti wird zu Recht als nationales Kulturgut Irlands bezeichnet und Filmemacher Conor Horgan folgte ihr fünf Jahre lang – also lange vor Pantigate. Das Ergebnis ist nicht nur ein persönliches und sehr unterhaltsames Porträt, sondern zugleich ein Dokument über den Wandel in der irischen Gesellschaft. Immerhin spielte Rory alias Panti eine nicht unwesentliche Rolle darin. Und wer sie erlebt, versteht, warum sie seit 20 Jahren so beliebt ist. Rory/Panti versprüht Optimismus und ist ein sehr eloquenter Redner: gewitzt und selbstironisch. Von den vielen hervorragenden Argumenten können LSBT-Aktivisten wie auch Homophobe in Deutschland noch einiges lernen. Und selbst wenn es euch nicht für den Kampf um Akzeptanz und Gleichberechtigung geht, so wird euch diese facettenreiche Doku dennoch hervorragend amüsieren.
"Horgans Film stellt sich als ein äußerst ansprechendes Porträt heraus." – The Guardian
Trailer im englischen Original; Vorstellungen mit deutschen Untertiteln.