Im April 2018 zeigt die monatliche Filmreihe homochrom diesen Berliner Romantik-Thriller, den vierten Spielfilm des deutschen Filmemachers Tor Iben (WO WILLST DU HIN, HABIBI?):
JAHR DES TIGERS
(D 2017, 85 min, Regie: Tor Iben, dt. Original, FSK 16)
Das Jahr, in dem ich meinen Verstand verlor.
So 08/04/18, 18:30, Schauburg, Dortmund
Mo 09/04/18, 21:00, Bambi, Düsseldorf
Mi 11/04/18, 19:00, Galerie Cinema, Essen
So 15/04/18, 20:30, Lichtburg, Oberhausen
Di 17/04/18, 21:00, Filmpalette, Köln
Mi 18/04/18, 21:00, Casablanca, Bochum
Tom (Alexander Tsypilev) wohnt in Berlin noch immer mit seiner Schwester und seiner Mutter zusammen, er sammelt Masken und erschreckt damit Leute. Seine Masken benutzt der einsame junge Mann für Sexchats und anonymes Cruising im Park, wo ihm gelegentlich ein mysteriöser Motorradfahrer begegnet. Die Masken kommen aber auch zum Einsatz, wenn er mit seinem Kumpanen Rachid (Patrick G. Boll) in fremde Wohnungen einsteigt. Eines Tages brechen die beiden in die Wohnung von Lars (Julien Lickert) ein, einem Dozenten für Geschichte. Dort gibt es zwar nichts zu holen, aber irgendwas ist anders. Tom kehrt in Lars' Wohnung zurück und entwickelt eine gewisse Leidenschaft für den Unbekannten. Während Tom sich in widersprüchliche Gefühle hineinsteigert, bemerkt Lars langsam sein Versteckspiel.
JAHR DES TIGERS ist bereits der vierte Spielfilm von Tor Iben. 2012 brachte er das selbstproduzierte Romantik-Drama "Cibrâil" über einen türkischen Polizisten heraus, es folgten das Krimi-Drama "The Passenger", die Bromance WO WILLST DU HIN, HABIBI? und dazwischen der Kurzfilm DAS PHALLOMETER. Iben ist wohl momentan einer der fleißigsten queeren Filmemacher in Deutschland. Sein viertes Langwerk ist ein Berlin-Thriller, der anders als z.B. der Drogentrip LOSE YOUR HEAD funktioniert. Tor Iben glaubt zu verstehen, was ein schwules Publikum braucht, und reichert seinen Film neben Mysteriösem, Krimi auch mit ausgedehnterer Sexualität und Romantik an. Nicht immer gelingt es ihm dabei, die Balance perfekt zu halten. Aber der Spannungsbogen funktioniert glücklicherweise und die unbekannten Darsteller, insbesondere Hauptdarsteller Tsypilev und Lickert, sind interessante Neuentdeckungen. Zudem ist Julien Lickert solch ein charmanter Hingucker, dass so manche Zuschauer filmische Grobheiten schon aufgrund seiner Leinwandpräsenz verzeihen werden.
Der internationale Festivaltitel von JAHR DES TIGERS lautet THE YEAR I LOST MY MIND.
Die Vorstellungen finden im deutschen Original statt.