Das 5. Filmfest homochrom präsentiert im Sport-Fokus diese ästhetische und emotionale Doku über ein schwules Rugby-Team, Kameradschaft und Akzeptanz:
SCRUM (Deutschland-Premiere)
(AUS 2015, 54 min, Regie: Poppy Stockell, OmU)
Es ist nicht einfach nur Rugby.
So 18/10/15, 17:30, Filmforum NRW, Köln + Gäste
So 25/10/15, 17:30, Schauburg Dortmund
"Sie packen dich so fest, dass es scheint, sie lassen dich nicht mehr los. Darum ist das Gemenge (scrum) so wunderbar." – Pearse in SCRUM
Seitdem das schwule Rugby-Team Sydney Convicts in der Lokalliga aufgestiegen ist, haben sie so ziemlich jedes Spiel verloren. Aber noch ist die Saison 2014 nicht zu Ende, denn als Titelverteidiger tragen die Convicts das Bingham-Turnier mit 35 Clubs aus 15 Ländern aus. Darum trainieren die Spieler hart. Da ist z.B. der Japaner Aki, der wegen der Ablehnung seiner Eltern nach Australien umzog, um dort Rugby spielen zu können. Der Ire Pearse wurde in anderen Sportarten nicht akzeptiert, deswegen brennt er so für die Convicts. Aber auch Brennan ist darauf aus zu spielen. Doch am Ende zählt nicht der Einzelne, sondern das Team; und nur 15 Spieler kommen aufs Feld, der Rest muss auf die Bank.
"Diese Männer tragen ihre Seelen zueinander und zur Kamera. Dies ist der wahre Höhepunkt des Films, die in diesem Raum ausgetauschten Worte über Identität und Akzeptanz statt des Erringens von Titeln. In diesem Moment ist Stockells Scrum klar definiert – eine packende, ehrliche und emotional mächtige Geschichte der menschlichen Verbindung." – 4:3 Film
Warum SCRUM (neben IN THE TURN und OUT IN THE LINE-UP) unbedingt in unseren Sport-Fokus musste:
Gerade in Köln wächst die Popularität an dem brutal wirkenden Sport Rugby, der ohne nennenswerten Körperschutz, aber mit viel Körpereinsatz gespielt wird. Wer ist den Cologne Crushers nicht schon mal freitagabends nach ihrem Training auf der Schaafenstraße begegnet? Was sie vermutlich bestätigen werden, ist, wie sehr in diesem Machosport die Toleranz in einem schwulen Team den Teamgeist prägt. Die Doku der Regisseurin Poppy Stockell porträtiert die Vorbereitungen und den Verlauf des Turniers sowie die Geschichten und Beweggründe einiger Spieler. Das ist nicht nur äußerst ästhetitsch, vermutlich sogar sexy, anzusehen, sondern auch überraschend emotional.
SCRUM feierte erst im Juni 2015 seine Premiere beim Sheffield Doc/Fest, dem drittgrößten Dokumentarfilmfestival der Welt.
Trailer im englischen Original; Vorstellungen mit deutschen Untertiteln.