Das 7. Filmfest homochrom präsentiert die neue Doku von Yony Leyser (DESIRE WILL SET YOU FREE), der in Köln zu Gast sein wird:
QUEERCORE: HOW TO PUNK A REVOLUTION (NRW-Premiere) + Gast
(D 2017, 83 min, Regie: Yony Leyser, OmU)
audience award winner – Chromie-Gewinner
Wie die queere Punkbewegung wirklich begann.
Sa 21/10/17, 17:00, Filmforum NRW, Köln/Cologne + Gast
Do 26/10/17, 17:45, Schauburg, Dortmund
"zutiefst informativ über den Aufstieg der Homocore-Bewegung ... Leysers Film erhebt die interessante Frage über Assimilation: Sollte sie das ultimative Ziel für queere Menschen sein?" – The LGBT Sentinel
In den 1980ern begann in Toronto eine neue Bewegung: Homocore, später Queercore genannt. Ganz am Anfang standen auch G. B. Jones, die später die Band Fifth Column gründete, sowie Bruce LaBruce, der später als Indie-Filmemacher erfolgreich wurde. Die beiden gaben ein queeres Punk-Fanmagazin heraus und der Bewegung damit Sichtbarkeit. Aus dem Punk heraus geboren richtete sich der wachsende Queercore gegen die Kommerzialisierung des Lebensstils. Stattdessen hieß Selbermachen die Devise und so gründeten sich immer mehr Musikbands, die offensichtlich mit queeren Texten und Darstellungen arbeiteten. In den 90ern wurden nicht nur Pansy Division als Vorband von Greenday bekannter, sondern auch Riot-Grrrl-Bands wie Bikini Kill und LeTigre und schließlich Gossip mit der Sängerin Beth Ditto...
"Jahrzehnte nach seiner Gründung rebelliert Queercore weiter gegen Genderpolitiken und das Zur-Ware-Werden von Homosexualität." – NBC News
Warum wir QUEERCORE: HOW TO PUNK A REVOLUTION sehr wichtig finden:
Regisseur Yony Leyser hat bereits die Doku "William S. Burroughs: A Man Within" sowie den queeren Spielfilm DESIRE WILL SET YOU FREE. Mit QUEERCORE folgt nun wieder eine Doku – und eine, die sowohl informiert wie überrascht und unterhält. Mit Interviews, Konzert- und Filmausschnitten sowie anderen Archivaufnahmen zeichnet Leyser die Entstehen einer neuen Subkultur-Bewegung nach. Es ist spannend nachzuvollziehen, wie die Dynamik dazu entstand. Außerdem ist es uns wichtig, auch mal eine andere Seite der vielfältigen LSBTIQ-Gemeinde zu zeigen, schließlich gehen wir selbst gelegentlich ins AZ Köln, zur bang! nach Oberhausen oder zur Genderterror im AZ Mülheim. Seit jeher gibt es neben wertekonservativeren Forderungen wie Ehe für alle auch noch alternativen Lebensentwürfe, die die Andersartigkeit der Queer-Gemeinschaft gegenüber der heteronormativen Welt in den Mittelpunkt stellen. Mit dabei sind Queer-Ikonen wie John Waters, Quentin Crisp, G.B. Jones, Bruce LaBruce ("Hustler White", "L.A. Zombie", "Geron"), Kim Gordon von Sonic Youth, "Transparent"-Regisseur Silas Howard, der in der Queercore-Band Tribe 8 Gitarre spielte, wowie Justin Bond ("Shortbus"), Performance-Künstler Genesis P-Orridge, Und wer will sich zieren, wenn das ganze noch mit so guter Musik wie Hole, Peaches, Pansy Division, Bikini Kill oder Gossip ausgestattet ist?
Trailer im englischen Original; Vorstellung mit deutschen Untertiteln.