"am überraschendsten an Hooked ist, dass es ein häufig lustiger Film ist, mit einer grenzüberschreitenden schwarzhumorigen Haltung zu seinem grimmen Thema, ähnlich wie in den frühen Filmen von Regisseur Greg Araki." – Gay Essential
Jack (Conor Donnally) ist gerade 18 geworden, obdachlos und er bezeichnet sich selbst als Escort. Aber er mag das raue Leben auf den Straßen von New York. Mit seinem Partner Tom (Sean Ormond) weiß Jack zu erden. Sie verbringen eine unbeschwerte Zeit, auch wenn sie sich ein Bett neben einem homophoben Arschloch teilen müssen. Außerdem haben sie Spaß an derben Streichen. So wie das eine Mal, als sie unbeteiligte Passanten mit Ketchup vollspritzen. Eines ihrer Opfer ist der ältere Geschäftsmann Ken (Terrance Murphy). Für Ken ist die Aktion zugleich eine Erweckung aus seinem eigenen unzufriedenen Leben. Er sucht Jack, um sich mit ihm zu treffen und zu unterhalten. Wie es Jacks Art ist, nimmt er Ken nicht wirklich ernst. Aber schließlich glaubt Jack, die Möglichkeit eines besseren Lebens für Tom und sich zu sehen, und geht dafür nach Miami.
"HOOKED ist Beweis, dass das Kino kraftvolle Geschichten über unterrepräsentierte, vernachlässigte Bevölkerungsgruppen erzählen kann." – NewFest
Warum wir euch HOOKED zeigen:
Der Drehbuchautor, Regisseur und ausführende Produzent Max Emerson hat an der Uni von Miami Darstellung/Regie studiert, gemodelt und ein bisschen geschauspielert. Wirklich bekannt ist er jedoch vor allem durch seinen Youtube-Kanal theMaxVicious (171.000 Abonnenten) und als Instagramer Maxisms (beeindruckend: über eine Million Follower). Dank dieser Bekanntheit hat Emerson nicht nur seinen Roman "Hot Sissy, Life Before Flashbulbs", sondern auch seinen Debütfilm HOOKED durch Crowdfunding finanziert. Obdachlosigkeit ist ein großes, aber meist unter den Tisch gekehrtes Thema. Aber gerade in den USA ist der LSBTIQ-Anteil unter obdachlosen Jugendlichen überproportional hoch. Queere Teenager und junge Erwachsene leben dort mit einem etwa 5- bis 6-mal höheren Risiko, ohne Obdach zu sein, als heterosexuelle Jugendliche. Kein Wunder also, dass Emerson damit einen Nerv trifft. Zudem will er 50% der Filmeinnahmen an LSBTIQ-Obdachlosenunterkünfte spenden. Seine Geschichte ist vielleicht nicht ganz neu (siehe Robin Williams in BOULEVARD), aber rau und aufrichtig. Über weite Strecken ist HOOKED überraschend unterhaltsam, ohne die Ernsthaftigkeit bzw. die teils brutale Realität aus dem Auge zu verlieren. Zudem weiß Emerson einfach, wie man Menschen vor der Kamera in Szene setzt.
Chromie-Gewinner Casper Andreas (A LAST FAREWELL) hat hier eine kleine Nebenrolle übernommen, nachdem Emerson 2010 in dessen Spielfilm "Violet ... sucht Mr. Right!" dasselbe getan hat. Die Musik für HOOKED schrieb niemand anderes als der schwule Sänger Tom Goss, der ebenfalls durch Youtube bekannt wurde.
Max Emerson ist bei der Europa-Premiere in Köln anwesend.
Hinweis: Der Film enthält Darstellung von Gewalt.