Im Juni 2016 zeigt homochrom im Rahmen des ColognePride diese australische Doku, die erstmals nicht die Eltern, sondern die Kinder in Regenbogenfamilien porträtiert:
GAYBY BABY
(AUS 2015, 85 min, Regie: Maya Newell, OmU)
Vier Kinder und ihre Regenbogenfamilien
Do 23/06/16, 19:15, Filmforum NRW, Köln
"Wem nicht Tränen von Glück und Mitgefühl in die Augen steigen, wenn er diesen Kindern zusieht, hat Elternschaft nicht begriffen." – kino-zeit.de
Graham, Matt, Ebony und Gus sind elf Jahre alt und wachsen in Regenbogenfamilien auf. Im Englischen würden sie als "Gayby" (gay baby) bezeichnet, weil sie mit gleichgeschlechtlichen Eltern leben. Aber noch ringt die Gesellschaft mit sich, ob homosexuelle Paare gleiche Eherechte haben sollten und Kinder adoptieren dürften. Besorgte Eltern reden ständig vom Kindeswohl. Doch wie leben Gaybys eigentlich? Zusätzlich zu den üblichen Problemen des Erwachsenwerdens müssen sie sich mit der möglichen Ablehnung ihres Familienmodells auseinandersetzen – durch engstirnige, reaktionäre Teile der Gesellschaft. Gus hat sich als männliches Vorbild ausgerechnet superharte Wrestler ausgesucht, was die lesbischen Eltern mit Sorge erfüllt. Ebony möchte gerne Sängerin werden und übt deswegen für ein Vorsingen an einer musikalischen Schule, wo niemand gegen ihre homosexuellen Mütter ist. Graham hat eine Leseschwäche und zieht mit seinen schwulen Eltern nach Fidschi, das nicht gerade für seine Homofreundlichkeit bekannt ist. Matts lesbische Mutter geht sogar zu einer Kirche, die davon predigt, dass sie für ihre Sünde in die Hölle kommt. Doch Matt hinterfragt das stärker als seine Mutter.
"Die lebhaften Persönlichkeiten der Kinder als zentrale Figuren von Maya Newells Dokumentation sorgen für einen maßvollen, aber unterhaltsamen Film." – The Guardian
Filmemacherin Maya Newell wuchs selbst mit lesbischen Müttern auf. Ihr aktueller Dokumentarfilm GAYBY BABY konzentriert sich auf die Kinder in Regenbogenfamilien, wobei die Eltern und ihre Geschichten mit einfließen. Es ist ein persönlicher Film mit heiteren Passagen und thematisiert Erziehungsfragen, Zwischentöne familiären Lebens und die Notwendigkeit, andere über die Homosexualität der Eltern zu informieren. Als intimes Porträt geht die Doku nicht allzu stark auf politische Themen ein, obwohl diese subtil mit einfließen.
Film-Webseite
offizielle Facebook-Seite
Auszeichnungen:
nominiert für den AACTA Award als bester Dokumentarfilm – Australian Film Institute 2016
zweiter Platz beim Publikumspreis Dokumentarfilm – Sydney Film Festival 2015