Im Dezember 2017 zeigt die monatliche Filmreihe homochrom dieses mehrfach ausgezeichnete Drama über einen Initiationsritus der Xhosa – Südafrikas Einreichung zum Fremdsprachen-Oscar:
DIE WUNDE – INXEBA
(ZA/D/NL/F 2017, 88 min, Regie: John Trengove, OmU, FSK 16)
Eine Liebe. Zwei Tabus.
So 10/12/17, 18:30, Schauburg, Dortmund
Mo 11/12/17, 21:00, Bambi, Düsseldorf
Mi 13/12/17, 19:00, Galerie Cinema, Essen
So 17/12/17, 20:30, Lichtburg, Oberhausen
Di 19/12/17, 21:00, Filmpalette, Köln
Mi 20/12/17, 21:00, Casablanca, Bochum
"Trengroves Regie ist stark und sicher" – 3,5 von 4 Sternen bei der Kritikerseite rogerebert.com
Ein wohlhabender Geschäftsmann aus Johannesburg bittet den einsamen Fabrikarbeiter Xolani (Nakhane Touré), sich beim Initiationsritual Ukwaluka ihres Stammes der Xhosa um den 17-jährigen, etwas verzogenen Kwanda (Niza Jay Ncoyini) zu kümmern. In einer entlegenen Berglandschaft haben sich bereits verschiedene jugendliche Initianden und erwachsene Betreuer zusammengefunden. Die rituelle Beschneidung und der anschließende Heilungsprozess sollen die Jungen zu Männern machen. Während Kwanda von den anderen Initianden ausgeschlossen wird, sucht Xolani die Gesellschaft seines Jugendfreunds Vija (Bongile Mantsai). Vija kümmert sich um mehrere Jungen und scheint eine deutliche Abneigung gegen Kwanda zu hegen. Doch dann kommt Kwanda hinter das lang gehütete Geheimnis von Xolani und Vija...
"Fazit: In seinem ethnologisch angehauchten Männer-Drama „Die Wunde“ verschafft uns John Trengove einen faszinierenden Einblick in die Stammesriten der Xhosa" – filmstarts.de
Schon 2014 beschäftigte sich der südafrikanische Autor und Regisseur John Trengove in seinem Kurzfilm "The Goat – iBhokhwe" mit dem Beschneidungsritual. Zusammen mit den Ko-Autoren Malusi Bengu und Thando Mgqolozana baut Trengove in DIE WUNDE das einfache Szenario des noch zurückhaltenden Kurzfilms deutlich aus. Trengove mag zwar europäischer Abstammung sein und in New York studiert haben, aber sein Interesse an der Xhosa-Thematik ist aufrichtig und ohne Sensationalismus. Gleichzeitig sind sich die Beteiligten bewusst, dass der Film gleich zwei Tabus bricht. Neben dem Beschneidungsritual ist dies auch die Toleranz der Xhosa (und anderer afrikanischer Kulturen) von Homosexualität bis zum Erwachsenenalter.
Claudia Tronnier, die seit 2008 "Das kleine Fernsehspiel" beim ZDF leitet, hat zuvor auch den Film QISSA ko-produziert; Ko-Produzent Björn Koll wirkte bereits an FRAUENSEE, UNTER MÄNNERN – SCHWUL IN DER DDR und anderen Filmen für den Verleih Salzgeber mit; und Ko-Produzent Michael Eckelt war bereit für den tabubrechenden DU SOLLST NICHT LIEBEN mitverantwortlich.
"ein wichtiger Film, dem man nur wünschen kann, dass er einen öffentlichen Diskurs in Südafrika und darüber hinaus fördert" – epd Film
deutsche Filmwebseite
englische Facebook-Seite
Auszeichnungen (Auswahl):
Großer Jurypreis des internationalen Wettbewerbs – Mumbai Film Festival, 2017
Großer Jurypreis als bester internationaler Spielfilm – L.A. Outfest, 2017
Jurypreis als bester Debütfilm – BFI London Film Festival, 2017
Jurypreis als bester Debütfilm – Frameline, San Francisco International LGBTQ Film Festival, 2017
Jurypreis als bester internationaler Spielfilm – Lovers Film Festival, Torino International Gay & Lesbian Film Festival, 2017
Publikumspreis als bester Spielfilm – Queer Lisboa - Festival Internacional de Cinema Queer, 2017